in der Erzдhlung „Sitten der Stadt Ka.“.

 
in der Erzдhlung „Sitten der Stadt Ka.“
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Проект з "Родимками" Іри Цілик - дещо інакший. Це була настільки вдала Ірина книжка (а ми знаємо, що говоримо, - не інтуітивно, а за статистикою), що нам було дуже шкода, що вона розійшлася в такій малій кількості друкованих примірників, більшість читачів надали перевагу скачуванню умовно безкоштовної електронної версії, не переймаючись запропонованою післяплатою. Авторам не звикати. Але кількість і тривалість цих скачувань навіть після того, як книжку припинили рекламувати в мережі, примушували нас шукати іншого продовження цій історії.

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Рецензія

26.12.2010

Рецензія на книжку:
О.Апальков. Sitten der Stadt Ka : роман
(Переклад: Хельга Хомутина, Тетяна Скорова, Карл Шелнбергер, Олександр Апальков)

Der Autor, von dessen Person aus das Geschehen in Apalkows Erzдhlung „Sitten der Stadt K.“ dargelegt wird, erklдrt nicht nur einmal, daЯ K. „eine Stadt der Toten“ ist, daЯ „ diese stirbt und mit jedem Tag zu einer Nekropolis wird“. Sie stellt im Sinne ihrer Sehenswьrdigkeiten so etwas wie eine Pantheon-Nekropolis dar, wohin „berьhmte Leute kamen, vom Schicksal selbst dazu vorbestimmt, um zu sterben“.
Die Bьrger der Stadt K. gehen mit all ihren Wurzeln sowie mit all ihren Sinnen und ihrem Trachten in die Vergangenheit. Sie schicken sich sogar an, ihre Zukunft auf der Grundlage der Ausnutzung des Vergangenen aufzubauen, - auf einer „Pantheon-Nekropolis“, wenn man diese zu einer Art Tourismuszentrum macht. Auf den StraЯen der Stadt gehen Zerstцrung, Zerfall, im-Stich-Gelassensein einher und die wenigen, noch funktionierenden Einrichtungen – so zum Beispiel das Krankenhaus – ьberleben dank der humanitдren Hilfe der Bьrger der deutschen Partnerstadt Vi.. A.Apalkow vermittelt uns in der Erzдhlung ein deutliches Bild von einem „Stadt-Stummel“. Aber uns interessieren weder die genaue Beschreibung noch die vom Autor dargestellte Vernachlдssigung und die Armut von K., sondern die von ihm geschaffene besondere kьnstlerische Realitдt, dank deren дsthetischer Beeinflussung beim Leser das Gefьhl entsteht, daЯ er mit etwas aus dem Jenseits in Berьhrung gekommen ist, mit so etwas wie einer stillen Unterwelt. Wдre es nicht so, so wдre die Erzдhlung weiter nichts als eine Kette von publizistischen Artikeln oder Skizzen ьber einen Ort – wenn auch erfundenen, – der aber in дhnlicher Weise irgendwo real existiert.
Die Eigenschaft der „Leblosigkeit“ durchtrдnkt sowohl die Art der Tдtigkeiten der Personen als auch die inhaltliche Aura ihrer Taten. Tote besitzen nur ihre eigene Vergangenheit, deshalb ist das ganze Leben der Bьrger von K. in das Vergangene extrapoliert worden, oder, wenn man es genauer betrachtet, in etwas nicht Existierendes und in nicht dagewesene mythologische Zeitrдume, die mit der wirklichen Geschichte nichts gemeinsam haben. Der Nimbus des Archaismus, des ins „Vergessen geratenen“ wird sogar durch die handelnden Personen geschaffen, etwa wie Aleksij, Arschibald, Gorgonij, Kalendarij, Swetosara, Epifania, Awdij u.a..
Im mythologischen Kontext der Erzдhlung treten die Bьrger der toten Stadt K. als eine Art „ miЯratene Tote“ auf, wie es sie in den slawischen mythologischen Vorstellungen gab. Dies bedeutet, daЯ sie sich eine geraume Zeit lang mit „Besдnftigung“ zufriedengeben, aber, wenn man auf den mythologischen Inhalt verweist, dann „steigen sie aus den Grдbern hervor“ und versuchen am Ort ihrer Bestattung, auf dieser Welt und nicht im Jenseits(!), ihre frьheren Probleme zu lцsen, die sie vor ihrem Weggang in eine ьberirdische Welt bewegt haben. Ihre Handlungen sind letztendlich ungefьgig, grotesk, absurd oder aber auch lдcherlich, nur mit dem Unterschied zu den Handlungen der mythologischen miЯratenen Toten, daЯ dem Inhalt der Erzдhlung nach die Verstorbenen fьr die Lebenden keine physische Gefahr darstellen. In K.wurde „der riesige Saal der Totengruft zu einer Цrtlichkeit theoretischer Leidenschaften, deren Apogдum in Gestalt eines ausgelaugten, dьnnhaarigen, hageren Redners aus Metropolland erschien. Er proklamierte mit der klirrenden und schwachen Stimme eines Tiberius, daЯ Jesus Christus doch ein Ukrainer war. Denn am Kreuz hat er leise geflьstert: „Oh, Lele“, was so viel bedeutete wie: „Oh, Papa“. Daraus zog der Redner seine SchluЯfolgerungen und rief schluchzend auf, die sterblichen Ьberreste des Adoptivsohnes Josefs nach K. zu ьberfьhren…“.
Die Taten und die Gedanken der handelnden Personen, die man zu den symbolischen Toten zдhlen kann, sind von einer ganz bestimmten Inkonsequenz, GewohnheitsmдЯigkeit, Widersprьchlichkeit und Unlogik gekennzeichnet. Den besten Beweis dafьr liefern die Beziehungen zwischen Awdij und Swetosara. Awdij ist ьber alles in Swetosara verliebt, dennoch vollzieht er auf der Geburtstagsfeier von Retschkin in einer цffentlichen Toilette einen Geschlechtsakt mit einem ihm vцllig unbekannten jungen Mдdchen. Sein Gesprдch mit Swetosara begrenzt sich auf unartikulierte Laute – was symbolisch bedeutet, daЯ ein Toter nicht sprechen kann oder aber die Laute nicht richtig herausbringen kann. In der Toilette hat er bei all dem nicht weggespьlten Schmutz „ dem Mдdchen den Hals zurьckgebeugt und das gemacht, was sie wollte.“ Man muЯ hierbei auch berьcksichtigen, daЯ in der Mythologie vieler Vцlker so ein Abort und Kot existieren, daЯ dadurch das Leblose und Totenдhnliche symbolisiert wird oder aber der Zugang in die Unterwelt.
In dem Kapitel „Der Kurator“ дuЯert sich der Kurator „in Form von unartikulierten Lauten, als wдre er ein heimlicher Ankцmmling aus dem Weltall“. Eine der Damen, die Aleksij den Vorschlag unterbreitete, die schцpferische Intelligenz der Stadt K. zu vereinigen, „hatte das Gesicht einer Sдngerin aus der Vergangenheit, das stдndig die Farbe wechselte“. Als vцllig verschwommene Wesen erscheinen die Vertreter der sowjetischen Sicherheitsorgane, die Arschibald Apaikin beobachten, der als Dolmetscher fьr eine in K. tдtige Gruppe deutscher Spezialisten arbeitet. Arschibald wird zu ihnen vorgeladen und ihm kommt es vor, als ob er es mit Klonen zu tun hat, – „Jeder hielt eine Zeitung in den hin und her schwenkenden Hдnden. Alle in dreiteiligen Anzьgen, die schwдrzer als die Nacht waren. Ihre Krawatten hatten Knoten, die die GrцЯe einer Faust hatten. Ьber die Stirn von Arschibald rann der SchweiЯ nur so dahin.
- Sie haben mich vorgeladen?
- Nicht vorgeladen, sondern eingeladen, - sagte einer der Anzugmдnner, der sich erhob und sich als Oberst XY vorstellte.“

Ein absoluter „Toter“ in der Beschreibung Gorgonij`s, der seine Gedanken gegenьber Aleksij zum Ausdruck bringt, ist ein Bьrger aus K.. Der Autor stellt fest: „Hier lebt man nicht, hier werden die Toten gefeiert. Hier ist sogar das Blut knapp. Ich habe es selbst gesehen. Ein Alter schьttete Mьll aus. Und aus dem Haufen kroch eine Ratte hervor. Sie biЯ ihn. Es tropfte Wasser aus der Wunde heraus…“
Als eigenartiger Vertreter der Unterwelt tritt auch der Freund von Aleksij – Kalendarij Brjus – auf, denn fьr ihn ist der Lauf der Zeit stehengeblieben. Das belegt auch der Erzдhlende in der Erzдhlung: „Kalendarij und ich sind Altersgenossen. Aber er ist jьnger. Denn er lebt immer im Mai des Jahres 1986. Aber die Tage zдhlt er in Tausendern. Die Monate aber und das Jahr sind unbeweglich.“
Da die Stadt K.die Heimstatt der „miЯratenen Toten“ ist, so kцnnen die Bewohner symbolisch gesehen die Stдtte ihrer ewigen Ruhe nicht verlassen, was natьrlich nicht auf alle Personen sprichwцrtlich zutrifft, sonst wьrde die Erzдhlung mystisch oder mдrchenhaft erscheinen. Wichtig ist, wie fein und meisterhaft der Autor A. Apalkow bei der Beschreibung vцllig realer Ereignisse das Sujet dahingehend aufbaut, daЯ beim aufmerksamen Lesen im Kontext die mysthologische Schnittstelle der Lebensweise der Stadt K. und ihrer Bьrger bloЯgelegt wird. In der kьnstlerischen Realitдt der Erzдhlung kommen die nach Truskawez zur Erholung aufgebrochenen Tschertschil und Stepanjura nie am Reiseziel an. Am Ende befinden sie sich an der Einfahrt in die Stadt K.. In der vorgegebenen Situation ist Truskawez mit seinem heilenden Mineralwasser ein Lebensquell. Die zwei Freunde befinden sich aber aus vцllig objektiven Grьnden anstatt sich in die Westukraine zu begeben, erneut am Ort ihrer symbolischen Ruhe. Schuld daran ist, daЯ einer vom Selbstgebrannten zu viel genossen hat und betrunken ist, der andere aber ganz blind die Wьnsche des Betrunkenen ausfьhrt. Darin besteht gerade das Talent eines Schriftstellers, daЯ er die Realitдt beschreibt, in diese aber ein solches Geflecht an Gestalten einwebt, welches seinen Ursprung in archetypischen Vorstellungen haben kцnnte. Und nur dank dieses archetypischen Sдttigungsgrades an universellen psychologischen Dominanten, die fьr das unbewuЯte Handeln aller Menschen charakteristisch sind, egal welchem Kulturkreis sie angehцren, beeindruckt er den Leser und ruft bei ihm einen дsthetischen GenuЯ hervor und bewirkt das Gefьhl des Beteiligtseins an einem Geheimnis.
Da aber Tote nicht in der Lage sind, etwas Reales in der Welt der Lebenden zu verwirklichen, geschweige denn, jemanden im Leben zu sдttigen, lebt K. von der humanitдren Hilfe der Deutschen, wobei das Krankenhaus den grцЯten Anteil bekommt. Aus dem gleichen Grunde ist aber auch die fьr die Erцffnung einer Bдckerei in K.notwendige Technik unbrauchbar. In der Wirklichkeit sind sowohl der Backofen als auch Bus, mit dem Bulytschow den Ofen aus Vi.nach K.zu bringen gedachte, einfach nur alt, verrostet und nicht funktionstьchtig. Aber symbolisch gesehen, kann ein Toter wie Bulytschow gar nichts von dem, was der Befriedigung der Bedьrfnisse Lebender dient, aus dem Wohlstandsland an den Ort der seinigen und allgemeinen Begrдbnisstдtte bringen. So sind der Ofen und der Bus im Endergebnis nur ein symbolisches Zeichen. Interessant ist auch, daЯ Bulytschow auch der zweite Versuch nach dem Fehlschlag mit der Erцffnung einer Bдckerei in K. Ungelegenheiten brachte. Er weilte erneut in Deutschland und ьberfьhrte von dort Gebrauchtwagen (wieder so ein Zeichen fьr Untauglichkeit!) fьr den Verkauf in den Lдndern der GUS. An der polnischen Grenze wurden er und andere ihm gleichgestellte Geschдftemacher vom Zoll einige Tage lang festgehalten. Fьr nicht vorschriftmдЯiges Parken ihrer Fahrzeuge muЯten sie eine Strafe zahlen.
Erstens sehen wir im vorliegenden Falle, eingeflochten in die Schilderung angeblich realer Ereignisse, ein verschleiertes archetypisches Sujet der Ьberquerung des Stiks oder eines anderen mythologischen FluЯes, der die natьrliche Grenze zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten verkцrpert.
Zweitens, in das Reich der Toten lдЯt man nur Tote durch.Um die Erlaubnis zum Ьberqueren der Grenze zu bekommen, tцtet sich Bulytschow als Persцnlichkeit in den Augen der polnischen Zцllner. Mit anderen Worten, im symbolischen Kontext der Erzдhlung macht sich Bulytschow zu einem „Toten“. Darьber berichtet er spдter Aleksij: „Ich binde ein schmutziges Handtuch um die Backen, lege in den Mund das letzte Stьckchen angeschimmelten Specks, beschmiere mir Hдnde und Gesicht mit RuЯ aus dem Auspuff. Ich krieche zu ihm hin. Auf Knien. Durch den Dreck. Alle gucken hin. Hunderte von Augen. Ich aber krieche weiter zu ihm hin, zu dem Herren. Ich bitte und weine, mache Verbeugungen bis zur Erde.“
Awdij erinnert nicht nur mit dem Namen an die Gestalt des Awgij aus der altgriechischen Mythologie, sondern auch mit den Ereignissen aus seinem Leben. In der Erzдhlung hat Awdij, der eigentlich Swetosara vollkommen verfallen ist, intimen Verkehr mit einem zufдlligen jungen Mдdchen in einer Toilette, direkt ьber dem nicht hinuntergespьlten Stuhl. Nach der Ьberlieferung der altgriechischen Mythologie besaЯ der Zar Awgij „unzдhlige Herden von Vieh, die ihm sein Vater geschenkt hatte. Ihre Stдlle aber wurden 30 Jahre lang nicht gesдubert“. Herakel hilft Awgij, die Stдlle vom Kuhdreck zu sдubern, aber Awdij besudelt sich noch viel mehr (im Hinblick auf die Moral) und auch die цffentliche Toilette. Dies bedeutet, daЯ wir es am Beispiel der handelnden Personen der Erzдhlung mit einer sogenannten Umkehrung der Figur von den FьЯen auf den Kopf zu tun haben, wodurch in den Text ein komischer und gleichzeitig Traurigkeit hervorrufender Effekt einflieЯt. Das Thema des „ Drecks und des Aborts“ als Produkte des Zerfalls und, im symbolischen Sinne gesehen, als Attribute des Jenseits, wird auch in dem Kapitel „Lied, du mein Lied“ fortgefьhrt. Dort ist die Rede davon, daЯ beim Reinigen der Fдkalien der Stadt eine „diensthabende Brigade zugrunde geht. Am Abend haben sie sich betrunken. Haben sich auf die Freiheit vorbereitet. Sind an den Pumpen eingeschlafen. Da kam der Prдsident. Man gab Anweisung, das Hauptventil des Kollektors zu цffnen. Direkt in den FluЯ hinein. Tausende Kubikmeter an Exkrementen. Ьber das Fдkalienhaus wurde ein Sarkopharg errichtet. In einer einzigen Nacht. Aus Lehm und eben diesen Exkrementen. Dafьr Fahnen ьber Fahnen…“.
Die Umkehrung des mythologischen Sujets zur Einflechtung von Elementen der Groteske in den Text, lдЯt sich auch in der Szene des Kennenlernens von Awdij und Swetosara verfolgen. Er beobachtete sie beim Baden im FluЯ und wurde direkt in den Weidenbьschen ihrer habhaft, sozusagen vergewaltigte er sie. Awdij wird hier mit einem Pan verglichen, der eine der schцnen Nymphen verfolgte und umwarb. Die in Richtung FluЯ fliehende Nymphe, die keine kцrperliche Nдhe zu dem sie einholenden bocksfьЯigen Wesen haben wollte, bat die Gцtter, sie in ein Schilfrohr zu verwandeln. Und diese taten es. Spдter machte der von Lьsternheit besessene Pan aus dem Schilfrohr eine Pan-Flцte, auf der er traurige Lieder zu spielen begann. Awdij jedoch holt seine Nymphe ein und nachdem er mit dem unbekannten jungen Mдdchen in der Toilette ьber dem dreckigen Klobecken einen Geschlechtsakt vollzogen hatte, gibt er symbolisch die Melodie der Begierde durch das Stцhnen des Mдdchens wider. Dieses Stцhnen hallte in den Hohlrдumen und in den Rohren des Kanalisationsabflusses wider, - in dem „Schilfrohr“ der Stadt K., ihrer eigenen Flцte“.
Die Sprache in „Sitten der Stadt K.“ ist ein gesonderter Gesprдchsstoff und macht eine Analyse erforderlich. Die kurzen, lakonischen Sдtze wirken, - wenn man es so nennen kann, - direkt abschieЯend, treffen die kьnstlerischen Gestalten in den Kopf.
In einem seiner Interviews bemerkte I.Brodskij, daЯ die kьnstlerisch hochwertige Literatur des XXI. Jahrhunderts auf alle Fдlle eine lakonische sein wird: im Verlaufe der Menschheitsgeschichte ist eine Vielzahl an Texten geschrieben worden, deshalb muЯ der Text, der bemerkt und gelesen werden will, gemessen an der Anzahl der Worte unbedingt knapp und gedrдngt sein. Das bedeutet aber nicht, daЯ sich in einem solchen Text die Kette der kьnstlerischen Gestalten verkьrzt. Nein, eher im Gegenteil, die Gesstalten und Symbole erwerben in einem solchen Text eine Mehrdeutigkeit und universelle Tiefe. Wer aufmerksam „Sitten der Stadt K.“ gelesen hat, der hat bemerkt, daЯ die Opposition „Lebende und Tote“ nicht die einzige bildhafte Schicht der Erzдhlung ist. Eine gesonderte Untersuchung erfordern noch einige weitere Schichten der kьnstlerischen Realitдt, die in die Erzдhlung eingeflossen sind in Form von einer breiten bildhaften Darstellung binдrer Oppositionen, wie Westen – Osten (westliche Zivilisation – postsowjetisches Kulturmilieu), Gegenwart – Vergangenheit (die Nostalgie der Bьrger von K. nach dem hypothetischen mangasischen Recht, wenn die Vergangenheit lebendiger ist als die Gegenwart).
Nach Feststellung des oben erwдhnten I.Brodskij ist echte Poesie ein kьnstlerisch дuЯerst knapper Text. Da die Erzдhlung von A.Apalkow lakonisch ist, geht sie an vielen Stellen unumgдnglich in Poesie ьber. Es reicht aus, dafьr nur einige Beispiele anzufьhren: „Eine verblьhende Dame mit verlцschenden Augen. Sie biss auf ihre mit fliederfarbenem Lippenstift geschminkten Lippen. Unter dem Himmelszelt der Stadt aber weinte die Morgenrцte.“ ; …erst am Morgen hatten sie die Schlaglцcher und Einbrьche auf dem breiten Asphaltdamm geflickt. Schwarze Kleckse von Asphaltteer sprangen darauf herum wie Flicken auf dem Gewand eines Gauklers.“
„Mit den Augen hielt er mich wie mit einer Faust fest“.
In der binдren Opposition „Westen – Osten“ ist die Gestalt der Epifania bemerkenswert, die in sich einen tiefen symbolischen Sinn verbirgt. Der Erzдhler sagt, daЯ das Leben von Epifania kein leichtes war, daЯ sie so etwas wie fruchtbare Erde ist, ihre Hдnde aber wie Weinreben. Man kann vermuten, daЯ A.Apalkow bewuЯt oder intuitiv in Epifania eine Verkцrperung der Heimat geschaffen hat, die bis zur altslawischen mythologischen Gestalt der Mutter – Erde zurьckreicht. Fьr die Bьrger von K. aber, die uns symbolisch als Tote gezeigt wurden, ist Epifania gestorben. Sie hat einen Deutschen geheiratet und ist fьr immer nach Deutschland ausgereist. Mit anderen Worten ausgedrьckt, die Mutter – Erde ist in den Westen gegangen, denn das eigentliche Leben pulsiert in der Erzдhlung auf dem Territorium der westlichen Zivilisation. Mцglicherweise hat uns der Autor der Erzдhlung auf diese Weise zeigen wollen, in welcher Richtung wir uns alle im Sinne politischer und zivilisierter Rechte bewegen mьssen, - wir, die Bьrger des Landes, das Borisfen ьberquert.

Nikolaj Karamenow

(Джерело: Критичний нарис)

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